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Schwarzlinien-Harniscwels / Streifenharnischwels, L190
Panaque nigrolineatus (PETERS, 1877)
Der Schwarzlinien-Harnischwels ist auch unter den Namen Royal-Plecostomus oder Streifenharnischwels bekannt. Seine
Heimat befindet sich im Einzugsgebiet des Rio Metas bei Villavicencio in Kolumbien
und im Flußsystem des Rio Orinoco in Venezuela. Als typisches Merkmal hat der Panaque nigrolineatus eine kontrastreiche Streifenzeichnung und auffällig rote Augen. Bei den Jungtieren ist die Linienzeichnung grober und die graue Grundfarbe heller als bei den alten P. nigrolineatus.
Mit zunehmenden Alter wird die Linienzeichnung feiner und die Tiere bekommen
einen hellen Saum an der Caudale (Schwanzflosse). Die großen und
geschlechtsreifen Männchen bilden zur Laichzeit lange, stachelähnliche Gebilde
(Odontoden) hinter dem Kiemendeckel und auf dem Hartstrahl der Brustflosse aus.
Sie haben einen breiten und massigen Körperbau der durch den hohen Rücken
unterstrichen wird. Ein sehr ähnlich gefärbter Wels ist der aus Brasilien stammende L27, der sich aber in der
Farbe der Augen und der Streifen vom L190 unterscheidet. Außerdem besitzen die Jungtiere dieser Art eine relativ hohe Rückenflosse und eine teilweise transparente Schwanzflosse. Trotzdem ist eine Unterscheidung zwischen P. nigrolineatus und den ähnlichen Formen (L27, L191, L330) aus dem
unteren Amazonas-Becken wegen der Variabilität dieser Harnischwelse nicht
immer einfach. Erwachsene Tiere wachsen in der Natur zu einer imposanten Größe von über 50 cm heran. Auch in Gefangenschaft können die Welse eine Größe von über 30 cm erreichen, weswegen von einer Haltung in Aquarien unter 200 cm Beckenlänge auf Dauer abzuraten ist. Meist werden diese Welse recht klein gekauft und können natürlich erst mal in kleineren Becken gepflegt werden. Bei der
Haltung mehrerer Exemplare kann es auch in sehr großen Aquarien zu Problemen kommen, da die Tiere territorial werden und sich mitunter kämpferisch gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen zeigen. Neben ausreichend großen Becken brauchen die Welse zahlreiche Versteckmöglichkeiten oder Unterstände, z.B. aus Moorkienholz. Das Wurzelholz bietet den Tieren nicht nur Unterschlupf sondern dient
- durch die darin enthaltenen Ballaststoffe - zur Aufrechterhaltung der Verdauungsfunktion. In der freien Natur ernähren sie sich überwiegend vom Aufwuchs, der auf Steinen heranwächst und von im Wasser liegendem Holz. Dabei verarbeiten diese Welse unglaubliche Holzmengen und produzieren entsprechend große Kotmengen, weshalb ein leistungsstarker Filter wichtig ist. Im Aquarium ist die Algenversorgung in der Regel eingeschränkt, so dass die Welse regelmässig mit Grünfutter (z.B. Gurken, Salat) und Trockenfutter (z.B. Futtertabletten) versorgt werden müssen. Zur gelegentlichen Nahrungsergänzung eignet sich Frostfutter, das von den Welsen gerne angenommen wird.
Bei der Fütterung sind sie recht scheu und nachts oder während der Dämmerung
am aktivsten, kommen jedoch auch tagsüber hin und wieder aus ihrem Versteck
heraus. [Roland Selzer]
Ordnung: |
Welsartige (Siluriformes) |
Unterordnung: |
Loricaroidei |
Familie: |
Harnischwelse (Loricariidae) |
Heimat: |
Südamerika. Rio Orinoco in Venezuela und Rio
Metas bei Villavicencio in Kolumbien. |
Kennzeichen: |
Länge 50-60 cm, Männchen bilden zur Laichzeit
lange Odontoden aus. |
Haltung: |
Paarweise Haltung in Aquarien mit vielen Holzwurzeln zum Abraspeln. Wurzel- und Höhlenverstecke. |
Futter: |
Grün- und Trockenfutter. Algen- und Aufwuchsfresser. |
Vermehrung: |
Versteckbrüter |
Alter: |
bis 20 Jahre |
Aquariengröße: |
1000 l |
Wasserregion: |
unten |
Temperatur: |
24-29 °C |
pH-Wert: |
6,0-7,8 |
Gesamthärte: |
5-19 °dGH |
Schwierigkeit: |
2 - Normal |
Zucht: |
-- |
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