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Dreifleck-Erdfresser
Satanoperca daemon (HECKEL, 1840)
Das Verbreitungsgebiet dieser Erdfresser erstreckt sich über
Brasilien, Kolumbien und Venezuela. Mit 28 bis 30 cm Gesamtlänge gehören sie
zu den größten Vertretern der Gattung Satanoperca. Typisch für die Art
sind die drei dunklen Flecken auf den Körperseiten, wobei sich einer davon
im oberen Bereich der Schwanzwurzelbasis befindet. Zusätzlich ist der hintere Fleck noch
von hell glänzenden Schuppen umgeben. Die Färbung des Körpers ist olivgrün,
schwankt aber in Abhängigkeit von der Stimmung der Tiere. Beispielsweise
gewinnt die Körperfärbung sowie das Schwarz der seitlichen Flecken in
erregtem Zustand an Intensität. Der unterste Teil
der Schwanz- und Afterflosse ist bei älteren Exemplaren orange bis hellrot gefärbt.
Geschlechtsunterschiede sind vor allem bei jüngeren Tieren nur schwer
auszumachen. Bei älteren Männchen sind einige Weichstrahlen der Rückenflosse stark
verlängert und ragen über die Schwanzflosse hinaus. Als sicherstes
Unterscheidungsmerkmal dienen die Genitalpapillen, die beim Männchen spitz
und beim Weibchen kurz und stumpf sind. Erdfresser brauchen ein Becken mit großer Grundfläche und Sand als
Bodengrund. Sie fressen nicht von der Oberfläche, sondern nehmen ihr Futter
direkt vom Boden auf. Dabei suchen die Fische mit ihrem spitzen Maul in den
obersten Schichten des Bodengrundes nach Nahrung und schlucken alles
Verwertbare hinunter, wie z.B. Kleinlebewesen und pflanzliches Material. Der
unbrauchbare Rest wird wieder ausgespuckt bzw. der Sand aus den Kiemen
geblasen. Da bei dieser Form der Nahrungsaufnahme der Bodengrund
aufgewirbelt wird, sollte man auf feinfiedrige Pflanzenarten verzichten und
eher großblättrige, robuste Gewächse einsetzen. Als Futter eignet sich
feines Frost- und Lebendfutter sowie auf den Boden sinkendes
Trockenfutter, wie z.B. kleinkörniges Granatfutter. Es empfiehlt sich, das
Futter auf mehrere Stellen im Aquarium zu verteilen, da dominante Männchen
häufig ihr Revier markieren und den rangniederen Artgenossen den Zugang zum
Futter erschweren. Die Fische fressen praktisch den ganzen
Tag und es entsteht eine nicht unerhebliche Menge an Kot. Eine gute
Filterung ist daher Pflicht. Ihr natürlicher Lebensraum weist extreme Werte in Bezug auf den Säuregrad und die Wasserhärte auf. Werden diese Fische in härterem (über
10 °dGH) und weniger saurem Wasser (über 6,5 pH) gepflegt, kommt es leicht zu
Erkrankungen. Außerdem ist die Art sehr wärmebedürftig und sollte auf Dauer nicht unter 27
Grad Wassertemperatur gehalten werden. Ungünstige Wasserverhältnisse sowie
eine zu hohe Konzentration an Stoffwechselendprodukten erhöhen bei
Satanoperca daemon die Anfälligkeit für die Lochkrankheit und
Bauchwassersucht. Verstecke, wie z.B. große
Moorkienholzwurzeln, dienen als Unterstände und tragen zum Wohlbefinden bei.
Zur Vergesellschaftung eignen sich größere Salmler, die die oberen
Wasserschichten bevorzugen, sowie größere Harnischwelse und andere ruhige
Großcichliden (z.B. Heros). Nicht geeignet sind kleinere Fische, da diese
als Beute betrachtet werden. [Roland Selzer]
Ordnung: |
Buntbarschartige (Cichliformes) |
Familie: |
Buntbarsche (Cichlidae) |
Heimat: |
Südamerika. Orinoco-und Amazonasgebiet, Rio
Negro in Brasilien und Venezuela. |
Kennzeichen: |
Länge bis 30 cm, Geschlechter schwer
unterscheidbar. |
Haltung: |
Paarweise oder als Gruppe (6-8 Tiere) in größeren Becken mit Sandboden und robusten Pflanzen. |
Futter: |
Schwarze und Weiße Mückenlarven, Kleinkrebse, kleinkörniges Granulatfutter. |
Vermehrung: |
Offenbrüter |
Alter: |
-- Jahre |
Aquariengröße: |
500 l |
Wasserregion: |
unten |
Temperatur: |
27-30 °C |
pH-Wert: |
5,0-6,5 |
Gesamthärte: |
2-10 °dGH |
Schwierigkeit: |
3 - Schwierig |
Zucht: |
schwierig |
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