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Fische

Boulengers Schneckenbuntbarsch
Neolamprologus boulengeri (STEINDACHNER, 1909)

Boulengers Schneckenbuntbarsch lebt endemisch im Tanganjikasee in Ostafrika und ist vor allem am nördlichen Ende des Sees, entlang der Küste Tansanias bei Kigoma verbreitet. Die Tiere bewohnen die Sandzone in 10 bis 30 m Wassertiefe und beanspruchen kleine Revier. Leere Schneckengehäuse der Gattung Neothauma dienen beinahe ausschließlich den Weibchen als Verstecke. Die Endgröße ausgewachsener Männchen verhindert das Einschwimmen in die Schneckenhäuser. Bei Gefahr verlassen sie deshalb ihr Revier, um zwischen Felsen Schutz zu suchen. Die Geschlechter sind anhand der Färbung nicht unterscheidbar. Ausgewachsene Männchen können eine Gesamtlänge von 7 cm erreichen, während die Weibchen mit 5 cm etwas kleiner bleiben. Die Grundfärbung ist hellbraun und die Körperflanken schimmern bläulich. Typisches Merkmal für diese Art ist ein auffällig großer schwarzer Fleck in der Rückenflosse. Die Rückenregion und die Körpermitte ist von mehreren dunklen Querbändern bzw. Flecken durchzogen, die ein unregelmäßiges Muster ergeben. Alle unpaaren Flossen sind dunkelgrau gefärbt, während die Rückenflosse einen breiten orangegelben Saum aufweist und die Afterflosse im vorderen Bereich orangegelb gefärbt ist. Die Brustflossen sind gelblich und die Bauchflossen dominanter Fische schwarz bzw. dunkel gefärbt. Boulengers Schneckenbuntbarsch sollte in Gruppen mit mehr Weibchen als Männchen gehalten werden. In einem größeren Aquarium mit Steinaufbauten im Hintergrund kann man diese Schneckenbuntbarsche mit felsbewohnenden Cichliden (z.B. Neolamprologus brichardi oder Julidochromis-Arten) aus dem Tanganjikasee vergesellschaften. Bei kleineren Becken empfliehlt sich ein Artenbecken. Die Tiere sind revierbildend und innerhalb der Reviere aggressiv, Eindringlinge werden nicht akzeptiert. Meist erfolgt nach kurzem Drohen ein Rammstoß; selbst die Hand des Pflegers wird attackiert, wenn sie sich dem Revier nähert. Das Becken sollte eine mindestens 5 cm dicke Sandschicht mit vielen leeren Schneckenhäusern aufweisen, die in kleinen Gruppen über dem Boden verteilt werden. Die Menge der Schneckenhäuser sollte deutlich über der Anzahl der Barsche liegen, es gilt hier die Faustformel 2-3 Schneckenhäuser pro Tier. Große, gesäuberte Gehäuse von Weinbergschnecken sind ein guter Ersatz für Neothauma-Häuser. Männchen von N. boulengeri legen in ihrem Revier eine große flache Mulde im Bodengrund an und häufen dann in ihrem Zentrum mehrere leere Schneckenhäuser an. Die Schneckenhäuser werden als Wohnhöhle und zum Ablaichen vom Weibchen genutzt und so gedreht, dass nur noch eine kleine Öffnung zu sehen ist. Auf Pflanzen muß man nicht verzichten, denn Neolamprologus boulengeri läßt sie unbehelligt. Jedoch gestaltet diese Fischart ihr Revier hin und wieder durch intensives Graben um. In der Natur ernährt sich N. boulengeri vor allem von kleinen Wirbellosen, wie z.B. Hüpferlingen, Insektenlarven und kleinen Krebstieren. Im Aquarium wird neben Lebendfutter auch Frostfutter angenommen. Auch eine Gewöhnung an Flockenfutter oder kleines Trockenfutter (z.B. absinkendes Granulat) ist möglich. [Roland Selzer]

Ordnung: Buntbarschartige (Cichliformes)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
Tribus: Lamprologini
Heimat: Afrika. Tanganjikasee in Zentralafrika. Entlang der Küste Tansanias bei Kigoma.
Kennzeichen: Länge bis 7 cm, Weibchen nur bis 5 cm. Auffällig großer schwarzer Fleck in der Rückenflosse.
Haltung: Als Gruppe mit Weibchen in der Überzahl. Becken mit Sandboden und leeren Schneckengehäusen.
Futter: Frost- und Lebendfutter, wie Artemia, Cyclops oder kleine Daphnien. Nach Gewöhnung auch Trockenfutter.
Vermehrung: Höhlenbrüter
Alter: -- Jahre
Aquariengröße: 100 l
Wasserregion: unten
Temperatur: 24-27 °C
pH-Wert: 7,5-8,5
Gesamthärte: 12-20 °dGH
Schwierigkeit: 2 - Normal
Zucht: einfach




 
Original-Artikel dieser Druckversion:
https://www.aquarium-guide.de/boulengers_schneckenbuntbarsch.htm

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