Aquarium-Guide
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Amphibien

Axolotl
Ambystoma mexicanum (SHAW, 1789)

 
Der Axolotl hat seine Heimat im Xochimilco-See, Chalco-See und in weiteren kleinen Gewässern rund um Mexiko-Stadt, gerät aber durch Wasserschmutzungen und der touristischen Nutzung dieses Areals immer mehr in Bedrängnis. Wegen des Rückganges der Wildpopulation ist eine Entnahme aus den Heimatseen inzwischen verboten. Der mexikanische Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche besitzt außenliegende Kiemen und verbringt sein gesamtes Leben unter Wasser im Larvenstadium. Ein angeborener Schilddrüsendefekt, durch den notwendige Hormone nicht ausgeschüttet werden können, verhindert die Verwandlung (Metamorphose) zum erwachsenen Tier. Typisches Merkmal ist der abgeflachte kräftige Ruderschwanz mit Flossensäumen und der breite Kopf mit je drei Kiemenbögen auf beiden Seiten. Normal gefärbte Wildfänge sind grau bis braun und tragen unterschiedlich große Flecken. Besonders beliebt sind die teilalbinotischen Exemplare - auch Weißlinge genannt - bei denen sich die Kiemen rot leuchtend vom Körper abheben. Die Männchen haben einen dickeren Kopf als die Weibchen und werden größer. Wesentlich zuverlässiger ist die Unterscheidung anhand der Kloakenregion unter dem Körper: Bei adulten Männchen ist die Kloake etwas hervorgewölbt, bei den Weibchen hingegen flacher. Axolotl erreichen meist eine Länge von 25-30 cm - einige auch über 30 cm - und verfügen über ein großes Maul, mit dem sie in der Lage sind relativ große Beutetiere zu fangen. Sollen mehrere Axolotl gehalten werden, so ist darauf zu achten, dass sie etwa gleichgroß sind. Die räuberischen Tiere sind nämlich durchaus in der Lage kleinere Artgenossen zu fressen. Wildlebende Axolotl ernähren sich von Krebstieren, Wirbellosen, Fischen und Laich. Im Aquarium können sie z.B. mit Regenwürmern, Insektenlarven, Fischfleisch oder speziellen Axolotl-Pellets (mit einem sehr hohen Fischanteil in Kombination mit Süßwassergammarus) gefüttert werden. Das Futter sollte grundsätzlich auf den Boden sinken, da sie ihre Nahrung hauptsächlich vom Grund aufnehmen oder direkt vorbeischwimmende Nahrung sehr geschickt fangen. Anders als die übrigen Lurche, die sowohl im Wasser als auch an Land leben, brauchen die aquatil lebenden Axolotl im Aquarium keinen Landteil. Sehr wichtig ist die Wassertemperatur, die die Obergrenze von 24 °C nicht überschreiten sollte. Zu hohe Temperaturen bedeuten für Axolotl großen Stress und steigern die Krankheitsanfälligkeit drastisch. Vor allem im Sommer ist daher die Wahl des Aquarienstandortes entscheidend und das Wasser durch regelmässige Wasserwechsel kühl zu halten. Als Richtwerte dienen die Temperaturen des natürlichen Habitats. Diese liegen im Sommer bei etwa 20 °C und im Jahresdurchschnitt bei 14 °C. Für die Haltung bedeutet dies einen Temperaturbereich von 12-23 °C einzuhalten. Auch zu vermeiden ist eine starke Wasserströmung in Bodennähe. Besonders Larven, deren Beine noch nicht voll entwickelt sind, reagieren empfindlich auf ein falsch ausgerichtetes Ausströmrohr oder eine zu starke Pumpe. Der Bodengrund sollte aus nicht scharfkantigem Material, wie z.B. Sand oder rundem Kies bestehen, da die Tiere beim Aufnehmen der Nahrung durch Saugschnappen teilweise Bodensubstrat verschlucken. Als Körnungsgröße empfiehlt sich bei juvenilen Exemplaren ein Durchmesser von bis zu 3 mm und bei adulten Exemplaren von maximal 5 mm. Axolotl sind überwiegend in der Dämmerung aktiv und lieben es eher schattig. Zur Schaffung schattiger Bereiche eignen sich Höhlen und Pflanzen, wie z.B. Wasserpest oder Hornkraut, die auch niedrigere Beckentemperaturen vertragen. Neben der Beckeneinrichtung ist natürlich auch die Aquariengröße zu beachten. Axolotl halten sich fast ausschließlich am Boden des Aquariums auf und benötigen daher eine möglichst große Fläche. Für drei adulte Axolotl reicht ein 80 x 40 x 40 cm großes Becken aus. Ab vier Tieren ist eine Kantenlänge von 100 cm empfehlenswert. Ein besonderes Phänomen beim Axolotl ist die Regenerationsfähigkeit von Gliedmaßen oder Organen. Nach einer Verwundung bildet sich ein Hautüberzug, der die Wunde nach außen hin abschließt und darunterliegendes Gewebe zu Heilungsprozessen veranlasst. Aus der sich bildenten Regenerationsknospe wächst dann das verlorene Körperteil nach. Bissverletzungen beispielsweise regenerieren die Tiere rasch und zeigen dabei meist keine Wachstumsdefizite. [Roland Selzer]

 

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
Heimat: Mittelamerika. Xochimilco-See, Chalco-See und kleinere Gewässer rund um Mexiko-Stadt.
Kennzeichen: Länge bis 30 cm, einzelne Exemplare werden auch größer. Die Kloake ist beim Weibchen flacher.
Haltung: Als Gruppe mit 3-4 Tieren in Becken mit robusten Pflanzen, die für Kaltwasser geeignet sind.
Futter: Carnivore Ernährung. Lebendfutter, wie Regenwürmer oder Insektenlarven. Fischfleisch, Axolotlpellets.
Vermehrung: Haftlaicher
Alter: bis 20 Jahre
Aquariengröße: 120 l
Wasserregion: unten
Temperatur: 12-23 °C
pH-Wert: 6,8-8,0
Gesamthärte: 10-20 °dGH
Schwierigkeit: 2 - Normal
Zucht: mittel




 
Original-Artikel dieser Druckversion:
https://www.aquarium-guide.de/amp_axolotl.htm

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